Etappe 6: Auf der Insel Pulau Weh (Teil 1)

Ein Highlight, das wir eigentlich immer versuchen in die Urlaubsplanung einzubinden, ist das Schnorcheln an Korallenstränden. Es ist einfach magisch, die Fischvielfalt an den Riffen beobachten zu können. Auch deshalb zieht es uns immer wieder nach Indonesien. Auf Pulau Weh hoffen wir genau das zu finden.

Expressfahrt auf die Insel

Eigentich wollten wir bereits vor vier Tagen auf die Insel fahren. Unglücklicherweise hat sich Isaiah aber in Laos mit Masern angesteckt, so dass wir vier Tage in Banda Aceh bleiben mussten, um für den Notfall immer in der Nähe eines Krankenhauses zu sein (Die Geschichte dazu kannst du hier nachlesen). Aber nun ist er wieder ziemlich fit und wir stehen am Hafen, um mit der Expressfähre in einer Stunde auf die Insel Pulau Weh zu fahren. Endlich stellt sich wieder die Reiseeuphorie ein. Alle sind aufgeregt und freuen sich.

Die Fähre ist ziemlich luxeriös. Zu Talikas Freude gibt es einen großen Fernseher an Deck, auf dem ein Film läuft – zwar auf indonesisch, aber sie ist da nicht wählerisch. Leider gibt es zudem zwei große Aircon-Anlagen, die die Fähre in einen Kühltransporter verwandeln. Darauf waren wir nicht wirklich eingestellt, ich hatte eher mit direkter Sonne gerechnet. Immerhin habe ich leichte Blusen und lange Hosen für beide Kinder dabei. Isaiah kommt zusätzlich in die Babytrage, Talika ist ohnehin nicht so empfindlich. Die Fahrt ist ansonsten sehr angenehm und auch schnell wieder vorbei.

Nein, wir haben noch kein Hotel gebucht

Es kommt immer wieder vor, dass wir von den Taxifahrern komisch angeschaut werden, weil wir noch keinen Hotelnamen nennen können. Irgendwie hat es sich in den letzten Jahren etabliert, dass die Leute vor der Reise via einschlägiger Internetseiten ihre Unterkünfte buchen. Wir tuen dies nicht. Alles, was wir über Pulau Weh wissen, basiert auf Holgers Reise, die er vor beinahe 20 Jahren hierher gemacht hat und alles andere wollen wir vor Ort herausfinden.

Wir nehmen uns am Hafen einen Minibus und lassen uns also nach Iboh fahren, da sich Holger positiv an diesen Strand erinnert. Aber wer hätte es gedacht? In den letzten 20 Jahren ist der Tourismus auf der Insel um ein Vielfaches gewachsen. Es machen mittlerweile nicht nur „Boleh“ (das ist das Einheimische Wort für uns Ausländer) hier Urlaub, sondern auch die Indonesier beginnen – mit wachsendem Wohlstand – Urlaub zu machen. Am Iboh-Beach stehen also nicht mehr nur fünf Holzhüttchen, sondern es ist ein kleines Urlaubsdorf gewachsen, mit jeder Menge Souveniershops, Tauchschulen und buntem Wochenendtreiben. Das hatten wir nicht erwartet und sind ziemlich geplättet von der Situation. Soviel steht fest: hier wollen wir nicht bleiben, wir sind nicht so die Party-People. Wir suchen Rat bei einem netten Becuk-Fahrer, der gerade mit seinen Kumpels Kaffeepause macht. Wo man gut als Familie mit Kleinkindern bleiben kann? -Longbeach. Also ab in das coole Doppelsitzer-Becuk, in der Hoffnung, dass wir nicht wieder enttäuscht werden.

Alter Schwede, ist das schön hier

Und wir werden nicht enttäuscht. Der Taxifahrer bringt uns zu den Bungalows von Per, einem schwedischen Auswanderer, der eine alte NGO-Anlage zu Ferienbungalows umgebaut hat.

Nach dem Tsunami 2004, der auch auf der Insel für Tote und Verwüstung sorgte, waren viele Hilfsorganisationen vor Ort. Nach ihrem Abzug blieben die Unterkünfte leer und wurden schließlich verkauft. Unsere Unterkunft gehörte vorher dem Roten Kreuz. Eine lustige Fügung, da ich für das DRK arbeite.

Ich hätte nicht gedacht, dass eine so gut erreichbare Insel noch so wunderschöne Strände zu bieten hat. Aber der Longbeach ist wundervoll und Per’s „Apollo“ Bungalows sind es ebenfalls. Unsere neue Bleibe ist zwar recht klein und hat nur ein großes Bett, das wir uns wieder mit Talika teilen müssen. Auch Isaiahs Zelt passt nur gerade so rein. Dafür ist der Strand direkt vor dem Bungalow und das Wassser ist so flach, dass Talika jederzeit alleine baden kann. Und: Per hat eine vierjährige Tochter, die – ebenso wie Talika – keinerlei Berührungsängste hat und in nonverbaler Kommunikation sehr fit ist. Kurz nach unserer Ankunft verschwindet Talika deshalb bereits mit Sarah im Meer.

Wir beziehen in der Zeit unsere Bleibe für die kommenden zwölf Tage und freuen uns, dieses Einod gefunden zu haben. Natürlich folgen wir gleich darauf Talika in das wohlig warme Meer. Auch Isaiah hat den Sand gleich zum (Fr)essen gern.

Zum Abendessen gehen wir in eins der zwei Restaurants, die hier am Longbeach sind. Danach fallen die Kinder erschöpft ins Bett und schlafen einen tiefen Schlaf. Ihnen gefällt es hier ganz offensichtlich gut. Wir sitzen noch ein wenig auf der Terasse und lauschen dem aufziehenden Gewitter, bis auch wir uns hinlegen.

Baden, Schnorcheln, Einkaufen fahren, Sandburgen bauen, Wäsche waschen: Repeat.

Bereits am Morgen treffen wir an unserem Strand eine niederländische Familie, die mit uns von der Fähre im Minibus gefahren ist. Joris und Sonja sind in der Bungalowanlage nebenan und Talika ist glücklich, denn sie und ihr vierjähriger Junge Luca können deutsch. Noch vor dem Frühstück ist die erste Sandburg gebaut.

Heute ist der elfte Februar, wir machen einen Schlumpertag und sind nicht vor Mittag fertig mit dem Frühstück. Leider bleibt für uns dennoch das Waschen nicht aus. In den letzten Tagen hat sich allerlei angesammelt und da wir für das Baby bei den längeren Aufenthalten mit Stoffwindeln wickeln, kommt so einiges zusammen. Zum Glück hilft uns Talika gerne, bei dieser Aufgabe.

Gleich danach leiht sich Holger das Motorrad von Per, unserem Vermieter und fährt gemeinsam mit Joris Einkaufen. Immer in den Restaurants am Strand zu essen, würde unser Budget einfach nicht hergeben und wäre recht schnell langweilig. Und so kommt er kurze Zeit später mit allerlei Obst und Gemüse, Brot und Leckereien wieder.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Schnorcheln, Baden, Mampfen und Plauschen mit Per, Joris und Sonja. Überhaupt ist der Tag prototypisch für unsere Zeit auf der Insel.

Ab heute sind wir mobil

Endlich ist es soweit: das Mopet, dass Per verleiht, ist wieder frei. Wir nutzen die Gelegenheit und mieten es gleich bis zum Ende unseres Aufenthalts.

Und da wir jetzt mobil sind und uns mit den Niederländern angefreundet haben, unternehmen wir gleich Mal zusammen unseren ersten richtigen Ausflug auf der Insel und fahren zu einem kleinen Wasserfall. Die Straßen auf Pulau Weh sind neu und man trifft höchstens ein paar andere Motorradfahrer auf dem Weg. Hier ist mein Gefühl, mit den Kindern zu fahren, tausendmal besser. Die Insel ist recht bergig und so zuckeln wir gemächlich mit unserem Mopet voran. Talika liebt es und Isaiah scheinbar auch – ihm fallen immer bereits nach ein paar Minuten die Augen zu.

Um zum Wasserfall zu gelangen müssen wir nach einer halben Stunde Fahrzeit schließlich noch ein bisschen durch den Urwald wandern und klettern.

Zur Belohnung gibt es einen wirklich malerisch gelegenen, kleinen Wasserfall an dem man sogar baden kann. Talika und Holger schlüpfen augenblicklich in ihre Schwimmsachen und gönnen sich eine angenehme Abkühlung mit Dschungelblick und Cold-Shower. Wir staunen allerdings nicht schlecht, als plötzlich acht weitere „Weiße“ gewandert kommen und unser exklusives Badevergnügen etwas stören. Nach kurzer Zeit ziehen sie allerdings weiter und auch unsere niederländischen Freunde gehen, da sie das Motorrad nur den einen Tag gemietet haben und weiter die Insel erkunden wollen. Wir bleiben also schließlich doch noch alleine an diesem schönen Fleckchen der Insel.

Auf dem Weg zurück zum Motorrad entdecken wir dann noch ein paar Tierchen im Urwald. Außerdem will Talika mal wieder was mit nach Deutschland nehmen: eine kleine Palmenpflanze. Zu blöd, dass die bei uns (noch) nicht wachsen.

Danach gehts dann wie immer weiter: auf dem Weg zurück zum Bungalow kaufen wir ein. Wir haben uns angewöhnt das Mittag selber zu machen und dafür wird alle zwei Tage frisch eingekauft. Meist gibts Weißbrot – das einzige Brot, dass man hier kaufen kann – mit Gemüseallerlei und Avokado oder wir Verfeinern uns Nudeln mit Gemüse. Wir haben nämlich – wegen Holgers Kaffeesucht – stets einen Mini-Tauchsieder mit, so dass wir heißes Wasser machen können.

Zurück am Bungalow, treffen wir auf eine muntere Frauen-Gruppe, die laut schnatternd Selfies an „unserem“ Strand macht. Es stellt sich heraus, dass es die Lehrerkolleginnen von Perˋs Frau sind, die sich die Apollo-Bunglows anschauen. Per und seine Familie wohnen nämlich selbst erst seit zwei Monaten hier und nun wollten die Lehrerinnen die Gelegenheit nutzen und sich selbst ansehen, wie es hier aussieht. Holger hilft schließlich noch beim Gruppenfoto machen.

Für uns heißt es dann noch: Rein ins lauwarme Nass. Wir machen immernoch langsam, Isaiah soll sich schießlich ganz von seiner Maserninfektion erholen. Heute geht er auch zum ersten Mal mit ins Meer baden. In seiner kleinen Rettungsweste liegt er im warmen Wasser und genießt es sichtlich, zu treiben.

Talika ist im Anschluß wieder schwer damit beschäftigt, die örtlichen Katzen herumzutragen und Strandpaläste zu entwerfen.

Abends fahren wir dann nochmal an den Iboh-Beach, um Abendbrot zu essen. Vorher kaufen Talika und ich, an einem der vielen Souvenierläden, ein paar Armbändchen ein.

Wir finden auf anhieb ein Lieblingsrestaurant, direkt am Strand: das Dee Dee´s. Die Bedienung spricht gutes Englisch, so dass auch auf meine Allergien gegen Chili und Tomate Rücksicht genommen werden kann. Außerdem backen sie ihre Backwaren selber und es schmeckt unglaublich lecker. Die Wartezeit auf unser Essen, verbringen die Kinder und ich immer am direkt angeschlossenen Strand.

Happy Valentiensday!

Aus Mangel an Blumengeschäften und weil Schokolade sofort unansehnlich schmelzen würde, feiern wir den Valentienstag nicht. Okay, eigentlich vor allem, weil sich uns sein Sinn nicht erschließt. Was Besonderes machen wir denoch: ich bekomme Kindfrei-Zeit zum Schnorcheln und wir unternehmen einen Ausflug zum Kilometer Nol.

Mit zwei kleinen Kindern kommt man nicht all zu häufig zu den Dingen, die man selber gerne tun möchte. Aber jetzt ist die Zeit – Holger wacht über die Kinder. Ich schnappe mir die Taucherbrille samt Schnorchel und gehe Richtung Korallenriff. Im Wasser gibt es eine gut sichtbare Rinne, die links und rechts von Korallenriffen gesäumt wird – hier muss ich entlang schwimmen. Bereits beim Rausschwimmen merke ich, dass meine Schwimmkünste etwas eingerostet sind. Es fällt mir wirklich schwer, gegen die Wellen anzuschwimmen, hinter denen dann die Korallen liegen. Ziemlich aus der Puste schnorchel ich schließlich und sehe auch einige wirklich tolle Fische und Korallen. Aber die Wellen nehmen zu, denn die Flut kommt wieder. Immer wieder kommt Wasser in meinen Schnorchel. Als ich den Kopf hebe, muss ich auch merken, dass die Strömung ziemlich zugenommen hat. Ich beschließe sicherheitshalber, mich auf den Rückweg zu begeben. Und schon geht das Kuddelmuddel los: ich werde abgetrieben, muss viel Kraft aufwenden um meinen Weg zwischen den Korallenriffen zu suchen, um hinter die brechenden Wellen zu gelangen und versuche zeitgleich nicht auf die Riffe unter mir geschlagen zu werden. Außerdem versuche ich, meine aufkommende Panik zu unterdrücken. Aber was soll ich sagen? – Die Geschichte hat natürlich ein Happy End, auch wenn ich ein paar Blässuren erleiden musste.

Die stammen daher, weil ich beschlossen habe, mich an einem Korallenfelsen festzuklammern, um den Weg zum Strand zu finden und nicht immer wieder von den Wellen Richtung Meer gezogen zu werden. Korallen sehen wunderschön aus, tuen aber höllisch weh, da sie extrem scharfkantig sind. Zum Glück hatte auch Per, der Besitzer der Bungalows, gesehen, wie ich zu kämpfen hatte und hat Holger alarmiert. Aber da hatte ich es bereits wieder raus geschafft. Per hat mir danach erzählt, dass es hier bei Ebbe und Wellen (die gar nicht so hoch aussahen) keine besonders gute Idee sei, zum Riff zu schwimmen, da die Korallen sehr nah unter der Wasseroberfläche sind. Naja, wieder was dazu gelernt, wenn auch ein wenig schmerzlich. Aber ich bin mit dem Schrecken davon gekommen. Die Kraft der Wellen ist wirklich nicht zu unterschätzen, dass ist mir ein weiteres Mal auf unserer Reise bewusst geworden.

Nach dem kurzen Schrecken beschließen wir einen weiteren Ausflug zu machen. Nur acht Kilometer von unserer Unterkunft entfernt liegt der nördlichste Punkt Indonesiens – Kilometer Nol. Hier fängt Indonesien an. Der Weg ist wunderbar mit dem Motorroller zu fahren, wir haben eine traumhafte Aussicht auf das Meer und sehen viele Libellen – sie gehören zu meinen absoluten Lieblingstieren. Und fast am Ziel angekommen, treffen wir sogar auf ein Rudel Affen, die sich in der Sonne entspannen.

Vornehmlich wohl für die einheimischen Touristen, wurde am Kilometer Nol eine kleine Aussichtsplattform gebaut, die von einigen Souvenier- und Essensständen umgeben ist. Wir trinken erstmal eine frische Kokosnuss und genießen die atemberaubende Ausssicht.

Die Vorliebe der Indonesier für Betonbauten kann man auch am Kilometer Nol wieder bestaunen: die Aussichtsplattform ist alles andere als elegant gebaut und wurde durch den Tropenregen optisch bereits ganz schön mitgenommen.

Die Atmosphäre ist hier dennoch gut – ich mag es den einheimischen Touristen beim Fotos machen zuzusehen und sie dabei zu fotografieren.

Und schließlich entdecken wir noch etwas Interessantes: am Wegesrand werden Nelken getrocknet. Einst mit Gold aufgewogen, ist es heute nur eine der Waren, die die Region zu bieten hat. Ein Großteil der Ernte geht übrigens in die indonesische Zigarettenproduktion – fast jeder Indonesier raucht hier nämlich traditonelle Kretek (=Nelken) -Zigaretten.

Akkus laden

Heute bleiben wir einfach an unserem traumhaften Bungalow direkt am Meer. Die Reise mit einem Vorschulkind und einem Baby ist nicht so entspannend, wie das wohl im ersten Moment klingen mag – es gilt einfach immer, sich um jemanden zu kümmern und abends sind dann auch wir kaputtgespielt. Schön ist es natürlich trotzdem, soviel Zeit mit den Kleinen verbringen zu können. Aber so Rumschlumpertage brauchen wir einfach, damit wir dem Partner auch mal ein paar Minuten Zeit zum Lesen oder Blogschreiben geben können. Ansonsten richten wir uns dann nur nach dem Rhythmus der Kinder. Urlaub eben. Nur ums Wäschewaschen kommen wir auch heute nich drum rum, schließlich braucht das Baby seine Windeln.

Hoch die Hände – Wochenende

Heute ist Samstag. Unter der Woche arbeitet Perˋs Frau in der örtlichen Grundschulverwaltung. Am Wochenende hat sie einen Stand am Iboh-Beach und verkauft Fruchtshakes und allerlei Süßkram. Sehr viele der Indonesier, die für die Kommunen arbeiten, haben mehrere Jobs, um gut über die Runden zu kommen. In diesem Fall ist es ein Glück für uns, denn die Shakes sind wirklich köstlich.

Auf dem Rückweg schauen wir uns noch einen Evakuierungspunkt der Insel an, der wohl zu einem Ausflugsziel ausgebaut werden sollte, dies aber nie wurde. Aber aufgrund der Geschichte der Region achten auch wir immer auf die grünen Straßenschilder, die anzeigen, wohin man im Notfall gehen soll – und zwar auf den höchsten Punkt in der nahen Umgebung.

Wenn wir gerade wieder beim Thema Tsunami sind: auf Pulau Weh wurde nach der Flut wieder angefangen, vermehrt Mangroven anzupflanzen. Einst wurden sie an vielen Stränden Indonesiens abgeholzt, um beispielsweise der Garnelenzucht Platz zu machen. Diese wunderbaren Bäume, die bestens in Salzwasser gedeihen, gelten als natürliche Wellenbrecher und sorgen außerdem dafür, dass der Boden weniger erodiert. Ich finde sie einfach wunderschön, besonders wenn Ebbe ist und ihre Wurzeln dann so grotesk aus dem Sand ragen.

Mama will einen neuen Sarong

Vor 8 Jahren war ich das erste Mal in Indonesien, genauer gesagt auf Sulawesi. Dort habe ich mir auf einem Markt einen wunderschönen Sarong gekauft, den ich bis heute ständig nutze. Besonders im Sommer habe ich ihn immer dabei, falls man mal spontan ein Picknick macht und eine Decke braucht, oder zum Einkuscheln wenn es abends frischer wird. Er ist einfach ein Multifunktionsteil. Nach so vielen Jahren möchte ich mir endlich noch einen zulegen und auch Talika will gerne einen Kindersarong.

Per gibt uns den Tipp, in der Inselhauptstadt Sabang zu suchen. Also fahren wir heute ungefähr eine Stunde, bei bestem Sonnenschein, nach Osten (habe ich schon deutlich gemacht, wie gerne wir hier mit dem Mopet unterwegs sind?). Leider passen unsere Familien-Schlumper-Zeiten wieder nicht in den muslimischen Tagesablauf und so kommen wir erst kurz vor der Mittagsschließzeit an. Wir müssen uns also mächtig beeilen. Nach einigem Rumschauen finden wir, etwas im Hintergrund, den Local-Markt und dort entdecken wir einige Sarong-Händler. Da ich eine besondere Qualität haben möchte, müssen wir etwas suchen. Die Verkäufer freuen sich sehr und helfen gerne weiter. Für Talika ist so tatsächlich schnell ein Sarong gefunden und auch ich habe mich in zwei Varianten verliebt. Aber – oh Graus – uns ist das Geld ausgegangen. Ich bleibe mit den Kindern im Laden, während Holger sich auf den Weg macht, einen Geldautomaten zu suchen. Die Verkäuferin ist ganz verrückt nach den Kindern.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt er unverrichteter Dinge zurück. Wir haben seit Anfang der Reise immer wieder das Problem, dass unsere VISA-Karten nicht bei allen Geldinstituten funktionieren. Leider haben wir noch kein Muster gefunden, weshalb das so ist und irgendann ging es dann immer. Heute leider nicht und durch den Zeitdruck der Gebetsschließzeit haben wir Pech und der Laden schließt. Wir versichern aber, an einem anderen Tag wieder zu kommen.

Zurück an unserem Bungalow gehen wir erstmal wieder baden und schnorcheln und nehmen dieses Mal Talikas wasserdichte Kinderkamera mit, um ein paar Fotos zu machen. Die See ist heute auch absolut ruhig, so dass auch ich mich wieder zu den Korallen traue – Konfrontationstherapie. Und ich werde nicht enttäuscht, denn ich kann sogar Clownfische entdecken!

Am Abend organisieren wir noch Isaiahs Geburtstag, der morgen ist. Wir wollen mit dem Boot Delfine in freier Wildbahn besuchen. Captain Jack weiß Bescheid und wir freuen uns schon riesig auf dieses neue Abenteuer. Wir hoffen, Isaiah gefällt der Ausflug. Er kommt mittlerweile viel besser mit der Rettungsweste zurecht, weil er sie auch zum Schwimmen trägt.

Da müssen sich die Delfine nur noch wirklich zeigen.

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